Nachtrag Geburtstag



Der Tag vor meinem Geburtstag war eigentlich ein ganz normaler Tag. Mal war es bewölkt, mal hat die Sonne geschienen. Ich sollte Besuch bekommen an dem Tag, daher hab ich nachmittags nochmal etwas geschlafen. Gegen 16 Uhr kam dann Saskia zu mir und wir gingen in den Park. Nach unserer üblichen Route Richtung Orangerie wollten wir uns noch ein bisschen auf den Bassinplatz setzen und ein Bier trinken. Da das Wetter irgendwie ungemütlich war, hoffte ich bald nach Hause zu kommen. Doch dazu kam es erstmal nicht.

Angekommen auf dem Bassinplatz fiel mir eine Gruppierung auf. Sie hielten Schilder in der Hand, Girlanden hingen in den Bäumen, Decken auf dem Rasen, Essen, Getränke. Umso näher wir kamen, umso mehr fing ich an zu zittern, denn diese Menschen mit den Schildern in den Händen entpuppten sich nach und nach als meine Freunde. Einen nach den anderen konnte ich erkennen und ich hörte auf zu denken.
Das war die wohl schönste Überraschung in meinem Leben. Ich konnte die Tränen nicht zurück halten.

Immer wieder fragte ich: Wie habt ihr das gemacht? Wann habt ihr das gemacht? Warum hab ich nichts davon mitbekommen?
Überwältigt von diesen lieben Menschen die mich fortwährend in den Arm nahmen, begriff ich erst nach einer ganzen Weile, dass das alles für mich ist. Für mich?
Ich sah eine wunderschöne Beerentorte, ein riesiges Bowleglas, eine Pinata, ich sah meine Kissen, Geschenke, Tomatenbutter, Kerzen und dazwischen immer wieder all diese lieben Menschen.

Und so verbrachte ich den Geburtstag, den ich eigentlich gar nicht unbedingt feiern wollte, mit all meinen Freunden. An dieser Stelle nochmal ein ganz großes und offizielles Dankeschön an meine Louise und an meine Pia. Ich liebe euch.
Ihr alle macht mich zu dem Menschen der ich heute bin. Jeder einzelne von euch trägt zu meinem Glück bei, damals wie heute. Und ich bin froh euch an meiner Seite zu haben. Immer werdet ihr in meinem Herzen sein.

Doch was ist eigentlich mit meine alljährlichen Fragen passiert?

Wie war mein letztes Lebensjahr?
Nun was kann ich dem Gesagten noch hinzufügen?
Ich habe endlich endlich endlich meine Bachelorarbeit abgegeben. Ich hab das geschafft, woran ich selbst nicht mehr geglaubt habe. Dieses elende Studium ist nun endlich vorbei. Und ich bin stolz auf mich.
Ich habe wieder ein Jahr mit meiner Liebe verbringen dürfen. Wir waren wieder in den Bergen, in meiner Heimat und natürlich Zuhause. Potsdam wird immer mehr mein Zuhause, und meine Freunde werden meine Familie.
Ich habe das Gefühl, JETZT werde ich erwachsen. Jetzt fängt das Leben an. Und das fühlt sich richtig gut an.

Was wünscht du dir für das kommende Lebensjahr?
Auch dieses Jahr wünsche ich meiner Familie, meinen Freunden und mir Gesundheit, Zufriedenheit und Glück.
Wir sollen durch Sonnenblumenfelder laufen, den Sonnenuntergang sehen, Wälder erkunden, Kakao trinken, Bücher lesen, Karten spielen, gut essen, frei sein, lieben.
Wir leben im hier und jetzt. Was später kommt wird sich uns zeigen.

In Liebe, Maya